Weiterbildung

Weiterbildung in Psychodynamischer Paartherapie

Seit 2004 bietet das Institut für Paartherapie IFP kontinuierlich zertifizierte Fort- und Weiterbildungen in Psychodynamischer Paartherapie an.
Im Oktober 2022 begann eine Weiterbildung in anderem Format und mit erneuerten Inhalten an.

Termine und aktuelle Details finden Sie hier.

Ziele der Fort- und Weiterbildung

Die Weiterbildung soll dazu befähigen, psychodynamische Konflikt- und Beziehungsstrukturen von Paaren zu erkennen und zu verstehen sowie die sich entfaltenden Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse in der Arbeit mit Paaren wahrzunehmen. Wir begreifen sie als Mittel der Kommunikation machen sie für den therapeutischen Prozess fruchtbar. Das Verstehen der zugrunde liegenden Paardynamik, der therapeutische Umgang mit den sich entfaltenden unbewussten Prozessen in der Behandlungssituation und der gezielte Einsatz der eigenen inneren Vorgänge als zentrales therapeutisches Instrument sollen vermittelt werden. Die begleitende Selbsterfahrung soll dieses Instrument präziser »stimmen«. Der Erwerb diagnostischer Fertigkeiten, paartherapeutischer Haltung und Behandlungskompetenz sind weitere zentrale Lernziele. Diese Verschränkung von Theorievermittlung mit eigenen Erfahrungen ermöglicht es, kognitiv und emotional stimmig, authentisch, zugleich reflektierend und deutend, Paare aus der Krise therapeutisch begleiten zu können. Fallvorstellungen und Diskussionen dienen der ergänzenden Illustration der Verstehensmöglichkeiten und helfen beim therapeutischen Umgang mit schwierigen Situationen.

Psychodynamische Paartherapie

Eine wesentliche Basis hierzu stellen die Überlegungen von Henry Dicks zum unbewussten Zusammenspiel von Paaren dar, wie sie Jürg Willi im deutschen Sprachraum als “Kollusion” bekannt gemacht hat, was R. Kreische dann zur gekreuzten Kollusion erweiterte. Ein weiteres zentrales Konzept sind die objektbeziehungspsychologischen Ansätze, wie sie z.B. ausgehend von W.R.D. Fairbairn, M. Balint, D.W. Winnicott, von D. Scharff und J.S. Scharff  vertreten werden. Von großer Bedeutung sind auch die Beiträge zur Weiterentwicklung der Paartherapie von H.-E. Richter, T. Bauriedl und M.L. Moeller. J. Bowlbys Ergebnisse der Bindungsforschung haben in ihrer Anwendung auf die Beziehung in der Partnerschaft wie bei C. Clulow weitere wichtige Impulse für die Entwicklung der psychoanalytischen Paartherapie gegeben und werden mitvermittelt. Auch das starke Konzept der Mentalisierung (P. Fonagy, P. Rottländer) ist Teil der Weiterbildung

Das Verstehen der unbewussten Paarabwehr, wie sie sich in speziellen, gemeinsam operierenden Abwehrmechanismen zeigt und die Förderung der gegenseitigen Einfühlung sind wichtige Elemente der Paartherapie, die zu einer bewussten Beziehung führen soll.

Psychoanalytische Paartherapie als Methode findet Anwendung in der Krisenintervention, der Fokaltherapie und Paarberatung sowie als Langzeittherapie, außerdem zusammen mit Kennt­nissen in Gruppenanalyse, die nicht Bestandteil dieses Curriculums ist, als Paargruppenanalyse.

Das Weiterbildungsangebot richtet sich an der in der Richtlinienpsychotherapie tätigen Therapeut:innen (Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut:innen, Analytische Kinder und Jugendlichenpsychotherapeut:innen) und Interessierte aus allen anderen Berufsgruppen, die mit Paaren arbeiten (Sozialpädagog:innen, Mitarbeiter:innen in Beratungsstellen und Kliniken, Krankenhausseelsorger:innen, Supervisor:innen und verwandte Berufsgruppen).

Voraussetzung ist eine abgeschlossene, wenn möglich psychotherapeutische oder beraterische Weiterbildung, die grundsätztlich eine therapeutische oder beraterische Tätigkeit ermöglicht.  Es sollten psychodynamische und psychoanalytische Grundkenntnisse vorhanden sein oder, falls nicht, in der ersten Phase der Weiterbil­dung erworben werden können.

Ein oder mehrere Aufnahmegespräche werden von Mitgliedern des Weiterbildungsausschusses des IFP geführt.

Nach 50 erfolgreichen Workshops, dem letzten im Februar 2021, starten wir im Oktober 2022 in neuem Format mit neuen Inhalten.
Auftakte waren das erfolgreiche State-of-the-Art-Symposium Anfang Mai und das erste Grundlagenseminar im Oktober 2021.

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